Erste Unfallversicherung für Textilarbeiter*innen in Bangladesch
Bonn, 29. März (FEMNET/OurVoice): Vor über einem Jahrzehnt, im April 2013, ereignete sich der verheerende Einsturz des Rana Plaza Gebäudes mit über 1000 Todesopfern, der die dringende Notwendigkeit für verbesserte Sicherheitsmaßnahmen in der Bekleidungsindustrie aufdeckte. Seitdem wurden bedeutende Fortschritte durch das Sicherheitsabkommen Accord erzielt, dennoch sind Arbeitsunfälle weiterhin eine traurige Realität.
Bislang wurden Arbeiter*innen und ihre Familien in Bangladesch, die durch Arbeitsunfälle verletzt oder sogar getötet wurden, nicht ausreichend entschädigt oder finanziell unterstützt. Diesem Mangel an Absicherung begegnet das wegweisende Pilotprojekt EIS (Employment Injury Scheme), initiiert von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Der Pilot, der 2021 ins Leben gerufen wurde, wird mittlerweile von über 40 internationalen Marken wie KIK, H&M, C&A, Primark, Tchibo und Puma unterstützt. Durch monatliche Kompensationszahlungen können Arbeiter*innen und ihre Familien effektiv vor Armut geschützt werden. Das 5-jährige Pilotprojekt soll bald in ein nationales System überführt werden und den Weg für eine nachhaltige arbeitgeberfinanzierte Unfallversicherung in Bangladesch ebnen.
Eine Pressemitteilung von FEMNET fügte hinzu, während einer Rundreise vom 7. bis 13. April in Deutschland werden die Gewerkschafterin Tithi Afrin und Arbeitsrechtsexperte Md. Shahinur Rahman einen Einblick in die Chancen und Herausforderungen dieses Projekts geben, die gegenwärtige Sicherheitslage in den Fabriken in Bangladesch beleuchten und vor allem die Situation der Textilarbeiterinnen erläutern.
Interessierte Medienvertreter*innen können am 9. April an Pressegesprächen mit Frau Tithi Afrin und Herrn Md Shahinur Rahman teilnehmen. Die Veranstaltungsorte und Termine der Speakers‘ Tour sind wie folgt: 8. April in Düsseldorf, 9. April in Bonn und Köln, 10. April in Hannover, 11. April in Berlin und 12. April in Hamburg. Die Rundreise wird gefördert über das Shurokkha Projekt.
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